Die Region des Barnim im Mittelalter
7. Jahrhundert bis 10. Jahrhundert
Nach der Völkerwanderungszeit siedeln sich slawische Volksstämme in der Region an.
Nach 800 werden die Sprewanen, ein Stamm der Völkerschaft der Liutizen, im Gebiet der Spree und des Barnim seßhaft.
Ihre Muttersprache war das ausgestorbene Polabisch. Viele Flurnamen deuten heute noch auf diesen Ursprung hin. Wie z.B. die Bezeichnungen Barnim und Posentsche.
Um 825 entsteht ihr Siedlungszentrum am Zusammenfluß von Spree und Dahme, auf einer Insel, die als Gründungsort des mittelalterlichen Copnic (Köpenick) durch Ausgrabungen gesichert ist.
Im südlichen Barnim sind nur geringe Siedlungsaktivitäten nachgewiesen. Erst ab dem 10. Jahrhundert kommt es zu einer verstärkten Besiedlung des Barnim, dessen Territorium nur ein Viertel der Mittelmark ausmachte und den kaum mehr als 1000 Menschen bevölkerten.
Der Stamm der Heveller siedelte sich in den Gebieten der mittleren Havel und den Landschaften des Teltow an. Ihr Siedlungszentrum wird die Brennaburg (Brandenburg).
928 / 929
Der deutsche König Heinrich I. (875 / 919-936) führt einen Feldzug gegen die Heveller und erobert die Brandenburg.
948
König Otto I. (936 zum König / 962 zum Kaiser -973) erbt das Reich vom Vater und gründet 948 auf dem Magdeburger Fürstentag die Bistümer Havelberg und Brandenburg. Bischöfe, Mönche und Priester sollen die Slawen in den Grenzmarken missionieren.
983
Ein großer Slawenaufstand wirft die deutsche Ostkolonisation um 150 Jahre zurück. Die Bistümer Havelberg und Brandenburg müssen aufgegeben werden.
1012
König Heinrich II. (1004 zum König / 1014 zum Kaiser -1024) reist auf der Saale von Merseburg mit einem Schiff nach Arneburg an der Elbe, um dort einen Frieden mit den Slawen zu schließen.
1021
Auf einem Hoftag in Werben (Elbe) unterwerfen sich slawische Fürsten Kaiser Heinrich II.
1033
Die Slawen tragen von Havelberg her immer neue Angriffe über die Elbe gegen die Burg Werben vor.
1069
König Heinrich IV. (1056 / 1084-1106) unternimmt eine Strafexpedition gegen die Liutizen und hinterlässt Zerstörungen und Verwüstungen.
1100 / 1101
Markgraf Udo III. von Stade nimmt nach mehrmonatiger Belagerung die Brandenburg ein.
1134
Der deutsche Kaiser Lothar III. ( - / 1133 -1137) belehnt den Askanier Albrecht den Bären
(um 1100 / 1134-1170) mit der Nordmark. Mit Beginn des Wendenkreuzzuges 1147 unterstellt sich der zum Christentum übergetretene Slawenfürst Pribislaw-Heinrich dem Schutz des deutschen Reiches, nachdem er bereits vorher Albrecht den Bären zu seinem Nachfolger bestimmt hat.
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