Chronik 1933-1937
Landrat Dr. Max Weiß ab 6. April 1933 im Amt
1934
Die Familie Schwengberg stellt die Produktion im Sägewerk auf dem Mühlengelände ein.
Der Betrieb wird später verpachtet und modernisiert.
1935
Die Kaiser-Wilhelm-Brücke (Buchholzer Straße) wird in massiver Bauweise neu errichtet.
1936
Die in Berlin ansässige Firma Rosemann & Sohn pachtet den Sägewerksbetrieb der Familie Schwengberg, um hier insbesondere Kiefern- und Laubhölzer zu Brettern, Kanthölzern und Balken zu verarbeiten.
Nach dreijährigem Schuldienst wird der Lehrer Werner Dietrich zum Heeresdienst einberufen. Als Vertretung wird ein Fräulein Koch von Amtswegen eingesetzt.
Anmerkung: Vom 1. - 16. August 1936 finden auf dem neugeschaffenen "Reichssportfeld" in Berlin die XI. Olympischen Sommerspiele statt.
Die Nationalsozialisten missbrauchen die Spiele zu einer riesigen Propagandaschau.
Alle unabhängigen eingetragenen Vereine verlieren 1936 ihren Vereinsstatus.
Die gesamte Sportbewegung wird zentralistisch organisiert und gesteuert.
Diese Gleichschaltung betrifft alle Verbände und Organisationen im Nazideutschland.
1937
Die Berliner Firma Rosemann & Sohn errichtet neben dem Sägewerk eine Furnierfabrik, in der hauptsächlich Laubhölzer mit dem damals modernsten Verfahren verarbeitet werden.
Die Schülerinnen und Schüler fahren im Sommer 1937 mit einem Reisebus der Firma Fisch aus Bruchmühle an den Werbellinsee bei Joachimstal. Die Fahrt führt über den bereits fertiggestellten Autobahnabschnitt von Altlandsberg über Finowfurt.
Eine Poststelle II (PSt) Bruchmühle über Fredersdorf (b. Berlin) wird im Ort eröffnet. Die PSt könnte im zweiten Halbjahr 1937 oder Anfang 1938 eingerichtet worden sein.
Sie wird dem Postamt Fredersdorf zugeordnet.
Von Mitte der zwanziger Jahre bis in die dreißiger Jahre hinein wird in Bruchmühle kräftig gebaut und die Einwohnerzahlen erhöhen sich kontinuierlich. Das erfordert auch für eine Verwaltung des Ortes den Bau eines zweckmäßigen Gebäudes. Dieses entsteht an der Ecke Waldring, Landsberger Straße.
Hier findet neben der Gemeindeverwaltung auch die Poststelle sowie der Polizeiposten ihren Platz. In welchem Jahr das Gebäude aber tatsächlich eingeweiht wird, ist nicht bekannt.
Anmerkung: Diese Poststelle ist in einem Ortsverzeichnis von 1938 verzeichnet.
Landpoststellen werden erst recht spät durch die Deutsche Reichspost eingerichtet.
Bereits schon vor 1910 wird auf einer Mitgliederversammlung des Vorortvereins von Herrn Schwengberg eine Mitteilung gegeben, dass der Wunsch für eine eigene Postagentur allen Anschein nach spätestens 1911 in Erfüllung geht.
Nach der Wiedereinführung des Postwesens und seiner Neustrukturierung ist die Poststelle II Bruchmühle über Fredersdorf (b. Berlin) ab 1949 wieder gelistet.
Ab 1953 wird die Poststelle II Bruchmühle dem Leitpostamt Strausberg 2 zugeordnet.
Bereits ab 1955 geht die Poststelle II wieder an das Postamt Fredersdorf zurück.
Die Poststelle II ist ab 1965 nur noch eine Postannahmestelle im Landzustellbereich des Postamtes Fredersdorf.
In den Jahren 1953 / 54 wird ein rahmenloser zweizeiliger Stempel als Nebenstempel verwendet.
Stempelbelege ab 1938 sowie ab 1955 liegen bislang nicht vor.
Einen ortsüblichen doppelkreisigen Ortsstempel hat es wahrscheinlich nicht gegeben.
Bis nach 1990 befindet sich die Gemeindeverwaltung sowie die Poststelle noch im oben erwähnten Gebäude.
Diese Information geht auf eine Mitteilung der Poststempelgilde e.V. zurück.
Im Ort gründen Anhänger eine Ortsgruppe der National Sozialistischen Deutschen Arbeiterpartei.
Die Umbenennung der folgenden Straßen in Bruchmühle ist auf diese doch recht späte Gründung der Ortsgruppe zurückzuführen.
In Bruchmühle werden die Straßennamen, die seit 1895 existieren, mit neuen Namen versehen.
1895 Kaiser-Friedrich-Straße > 1937 Manfred-von-Richthofen-Straße > 1945Kastanienallee
1895 Kaiser-Wilhelm-Straße > 1937 Fritz-Renz-Straße > 1945 Buchholzer-Straße
1895 Kronprinzenstraße > 1937 Schlageterstraße bis Fritz-Renz-Straße > 1945 Waldring
1895 Roonstraße > 1937 General-Litzmann-Straße > 1945 Lindenstraße
1895 Waldowstraße > 1937 Schlageterstraßebis General-Litzmann-Straße > 1945 Waldring
1895 Prinz-Heinrich-Straße > 1937 Herbert-Norkus-Straße > gt1945 Fichtestraße
1895 Lützowstraße > 1945 Wiesenring (bis Straßenknick)
1895 Parkstraße > 1945 Wiesenring
1895 Bismarkstraße > 1945 Schulstraße
1895 Moltkestraße > 1945 Kurze Straße
1895 Landsberger Straße > 1937 Adolf-Hitler-Straße > 1945 Landsberger Straße
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